Depotübertrag: Wie es geht und was es dir bringt

Ein Depotübertrag kann sich lohnen: Der Wettbewerb zwischen Banken und Brokern ist groß wie nie und immer mehr Neo-Broker mit günstigen Konditionen und Wechselprämien drängen auf den Markt. Wir erklären dir, wann es sinnvoll ist, über einen Depotübertrag nachzudenken, wie genau er funktioniert und welche Fallstricke du beachten solltest.

Bist du unzufrieden mit deinem alten Broker, etwa, weil dir die Gebühren für dein Depot zu hoch sind, er nicht die passenden Wertpapiere für dich im Portfolio hat oder der Service nicht passt? Gründe für einen Depotwechsel gibt es viele. Wenn du dich für den Wechsel entscheidest, vergleiche die aktuellen Konditionen anderer Anbieter und prüfe, ob es Wechselprämien gibt. Wir haben drei attraktive Angebote für dich zusammengestellt.

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So läuft der Depotwechsel ab

Anders als ein Girokontowechsel ist der Depotübertrag nicht standardisiert. Das bedeutet, dass der Prozess bei jedem Broker etwas anders ablaufen kann. Aber keine Angst: Heute haben die meisten Banken und Broker eine Online-Antragsstrecke, durch die du dich in der Regel unkompliziert klicken kannst. Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie der Depotübertrag funktioniert.

Depotübertrag in vier Schritten

Schritt 1: Prüfe noch vor Depotwechsel das Portfolio des neuen Brokers. Bevor du den Antrag auf Depotübertrag stellst, solltest du prüfen, ob dein favorisierter Broker alle Wertpapiere im Portfolio hat, die in deinem Depot liegen. Ist das nicht der Fall, kann der Broker den Depotübertrag ablehnen. Er ist gesetzlich nicht verpflichtet, deinen Antrag anzunehmen.

Schritt 2: Eröffne ein Depot bei deinem neuen Broker. Für den Depotübertrag nutzt du am besten die Antragsstrecke deines neuen Brokers. Die liegt in der Regel im Online-Banking-Bereich, zu dem du nur Zugang hast, wenn du dein neues Depot eröffnet hast. Das eröffnete neue Depot ist also praktisch Voraussetzung für den Depotübertrag.

Schritt 3: Fülle den Antrag aus und schicke ihn ab. Für den Antrag brauchst du neben deinen persönlichen Daten auch die Daten deiner alten Bank oder deines alten Brokers. Dazu gehören die BIC und die Nummer deines alten Depots. Kannst du den Antrag online absenden, ist das mit einem Klick gemacht. Andernfalls druckst du den Antrag aus und schickst ihn per Post an deinen neuen Broker.

Schritt 4: Dein neuer Broker initiiert den Übertrag. Hat dein neuer Broker den Antrag erhalten, kontaktiert er deine alte Bank und veranlasst die Übertragung deiner Wertpapiere. In der Regel – und wenn du keine besonders außergewöhnlichen Posten in deinem Portfolio hast – ist der Übertrag in wenigen Tagen erledigt.

Sparpläne übertragen

Sparpläne können in aller Regel nicht übertragen werden. Du musst sie bei deinem neuen Broker neu anlegen. Außerdem können immer nur ganze Anteile deiner Fonds, Aktien oder ETFs übertragen werden. Wertpapierbruchstücke müssen im Zuge des Übertragsprozesses verkauft werden.

Fallen beim Depotübertrag Kosten an?

Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (Aktenzeichen: XI ZR 200/03) dürfen keine Kosten für den Depotübertrag veranschlagt werden. Ausnahme: Fremdgebühren von Verwahrstellen. Kontaktiere am besten deinen Broker und lasse dir eine schriftliche Auskunft über die Kosten des Depotübertrags geben.

Tipp: Einige Online-Broker bieten als besonderen Service an, Fremdkosten bei einem Depotübertrag zu übernehmen.

Überträgst du ins Ausland, können Kosten für den Depotübertrag an sich anfallen. Ob das der Fall ist und wie hoch sie sind, solltest du am besten klären, bevor du den Übertrag in die Wege leitest.

Steuerliche Aspekte

Seit Einführung der Abgeltungssteuer im Jahr 2009 ist die alte Bank verpflichtet, der neuen Bank alle Daten mitzuteilen, die für die Steuer relevant sind. Dazu gehören zum Beispiel Anschaffungszeitpunkt und Anschaffungskosten deiner Wertpapiere sowie Verlustverrechnungstöpfe. Das heißt im Umkehrschluss für dich: Bei einem Depotwechsel musst du bezüglich der Aktien-Steuern nicht tätig werden.

Auch bei einem Übertrag zu einem Broker im Ausland besteht zunächst kein Handlungsbedarf. Realisierst du dort allerdings Gewinne, das heißt, verkaufst du Wertpapiere mit Gewinn, musst du diese Beträge in der Steuererklärung angeben. Grund: Im Ausland werden andere Quellensteuern erhoben als in Deutschland.

Achtung, Betrug!

Prüfe vor dem Depotübertrag unbedingt die Seriosität deines favorisierten Brokers! Gerade im Ausland tummeln sich viele Scammer, die mit vermeintlich günstigen Angeboten locken.

Sonderfall Schenkung

Willst du dein Depot an eine Zweitperson übertragen, liegt ein Gläubigerwechsel vor. Um nicht unnötig Steuern zu bezahlen, solltest du dabei auf die Steuerfreibeträge achten, die bei einer Schenkung gelten.

Mehr zum Thema liest du in unserem Ratgeber Aktien verschenken.

Wie lange dauert ein Depotübertrag?

Die Dauer des Depotübertrags variiert von Broker zu Broker. Wie lange es dauert, bis deine Wertpapiere übertragen werden, hängt vor allem davon ab, wie schnell alter und neuer Anbieter mit der Abwicklung sind und wie viele sowie welche Posten übertragen werden müssen.

Kannst du den Antrag online einreichen, sollte dein Depot nach wenigen Tagen oder Wochen übertragen sein. Etwas länger warten musst du, wenn du deine Wertpapiere in einem ausländischen Depot liegen hast und sie auf ein deutsches Depot übertragen willst.

Wichtig:

Erstelle einen Zeitplan für den Wechsel!

Während des Depotübertrags hast du keinen Zugriff auf den Depotbestand. Plane deshalb genau, wann der Wechsel stattfinden soll. So vermeidest du mögliche Verluste am besten.

Was passiert mit dem alten Depot?

Brauchst du das alte Depot nicht mehr, solltest du es löschen. Bei vielen Brokern ist das sogar eine der Voraussetzungen für die Wechselprämie. Außerdem willst du ja die Depotführungsgebühren für dein altes Depot nicht weiterzahlen müssen.

Die Kündigung des alten Depots ist einfach: In der Regel genügt dafür ein Klick auf das Kästchen „Altes Depot löschen“ in der Antragsstrecke für den Depotübertrag. Gibt es dieses Kästchen nicht, musst du das Depot separat kündigen.

Saskia ist promovierte Germanistin und arbeitet seit 2017 im Finanzbereich. Ihre inhaltlichen Schwerpunkte liegen vor allem im Bereich Wertpapierdepot, Bausparen, sowie bei Unfall- und Sterbegeldversicherung.
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